Flohmarkt-Fan mit Kümmer-Gen

Von außen würde niemand vermuten, dass sich in diesem grauen Mehrfamilienhaus in Darmstadt ein kleines grünes Paradies verbirgt. Warum ihre Pflanzenliebe mit einer Fruchtfliegenplage begann, erzählte Lea Sahms uns an einem Montagnachmittag bei sich zu Hause. 

Spermüll-Spürnase mit grünem Daumen

In Lea Sahms gemütlicher Dreizimmerwohnung hängen, stehen und ranken grüne Mitbewohnerinnen auf Regalen, Tischen und Hockern. Bei Interieur wie Pflanzen gilt für Lea: Es muss nicht perfekt sein, um für sie perfekt zu sein. Die meisten ihrer außergewöhnlichen Möbelstücke findet die 26-Jährige über Kleinanzeigen oder auf dem Sperrmüll. „Ich bin da eine richtige Spürnase. Ich verbringe Stunden beim Durchstöbern von Anzeigen und wenn in der Nachbarschaft Sperrmüll vor der Tür steht, muss ich unbedingt vorbeilaufen. Mein Freund ist davon manchmal nicht so begeistert”, erzählt Lea schmunzelnd. 

„Für mich sind alle Pflanzen schön und ich freue mich riesig, wenn sie durch meine Zuwendung gut wachsen.”

Lea Sahm

Pflanzenpflege ist Liebe

Auch bei Pflanzen bleibt die Psychologiestudentin ihrem Second-Hand-Stil treu. Viele ihrer Schätze adoptierte sie von Freunden, kauft sie in zweiter Hand im Internet oder findet sie auf der Straße. „Für mich sind alle Pflanzen schön und ich freue mich riesig, wenn sie durch meine Zuwendung gut wachsen.” Pflanzen sind für Lea nicht nur ein Teil ihrer Inneneinrichtung: „Sich um Pflanzen zu kümmern bedeutet, regelmäßige Rituale zu haben. Wenn ich sie gieße, besprühe und den Ablegern beim Wurzeln die Daumen drücke, kann ich gut abschalten.”  

Tierische Mitbewohner

Leas Pflanzen-Karriere begann übrigens mit einem großen Missverständnis – und vielen Fruchtfliegen. Unter Lachen erzählt Lea die Geschichte: Als sie noch in einer WG ist Stuttgart lebte, infizierte sie ihre Mitbewohnerin mit der Pflanzenliebe. Doch Lea war mehr als grün hinter den Ohren. Sie beobachtete, wie die Mitbewohnerin ihre Pflanzen besprühte und machte das kurzerhand nach. Nach einigen Wochen wunderte sie sich, dass mehr und mehr Fruchtfliegen ihr WG-Zimmer bevölkerten. Des Rätsels Lösung: Statt mit Wasser besprühte sie ihre Pflanzen seit Wochen mit Essig.  

Heute würden ihr solche Fehler natürlich nicht mehr passieren. Das satte Grün in ihrem Drei-Zimmer-Pflanzenparadies ist Zeuge.