

Was ist ein Dickmaulrüssler und wie bekämpfe ich ihn?
Pflegespecial Schädlinge
Der Dickmaulrüssler (engl. thick-mouthed weevil) ist ein häufiger und hartnäckiger Schädling, der vor allem in Gärten und auf Balkonen unerwünscht ist. Wenn du deinen Garten gesund und frei von Schädlingen halten möchtest, ist es wichtig, den Dickmaulrüssler frühzeitig zu erkennen und gezielt zu bekämpfen. In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über den Dickmaulrüssler, wie du ihn identifizierst, welche Pflanzen er befällt und wie du ihn ohne Chemie loswirst.
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1. Was ist ein Dickmaulrüssler?
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2. Wie erkenne ich einen Dikcmaulrüssler?
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3. Welche Pflanzen werden häufig von einem Dickmaulrüssler befallen?
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4. Schadbild Dickmaulrüssler erkennen
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5. Nematoden gegen Dickmaulrüssler
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6. Hausmittel gegen Dickmaulrüssler
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7. FAQ'S zu Dickmaulrüssler

Was ist ein Dickmaulrüssler?
Der Dickmaulrüssler gehört zur Familie der Rüsselkäfer und ist in vielen Gärten und auf Balkonen ein häufiger Schädling. Der Käfer ist besonders gefährlich für deine Pflanzen, da sowohl die Larven als auch die erwachsenen Tiere die Wurzeln und Blätter befallen können. Besonders im Frühjahr und Sommer, speziell April bis Oktober, solltest du aufmerksam sein, denn in dieser Zeit ist der Dickmaulrüssler besonders aktiv.
Schadbild Dickmaulrüsslerbefall
Die erwachsenen Dickmaulrüssler, auch „Rüsselkäfer“ genannt, sind relativ einfach zu erkennen. Sie haben einen braunen bis schwarzen Körper und sind etwa 1 bis 1,5 cm groß. Der markante Rüssel, nach dem der Käfer benannt ist, ist der auffälligste Teil seines Körpers. Diese Käfer sind meist nachts aktiv und fressen bevorzugt an den Blättern deiner Pflanzen.
Wenn du also kleine, runde Löcher an den Blättern entdeckst, kann das ein Hinweis auf einen Befall durch den Dickmaulrüssler sein. Die Larven des Käfers, die unter der Erde leben, sind wiederum weißlich und haben einen C-förmigen Körper. Sie fressen an den Wurzeln der Pflanzen und können diese stark schädigen.

Welche Pflanzen werden vom Dickmaulrüssler befallen?
Der Dickmaulrüssler bevorzugt bestimmte Pflanzenarten, wobei vor allem Stauden, Sträucher und Gehölze zu seinen bevorzugten Opfern gehören. Zu den besonders anfälligen Pflanzen zählen unter anderem Rosen, Erdbeeren, Himbeeren und viele Zierpflanzen. Auch Obststräucher wie Johannisbeeren und Blaubeeren können vom Dickmaulrüssler befallen werden. Wenn du solche Pflanzen in deinem Garten hast, solltest du besonders auf Anzeichen eines Befalls achten.
Das Schadbild des Dickmaulrüsslers ist relativ eindeutig. Die erwachsenen Käfer fressen kleine, runde Löcher in die Blätter der Pflanzen. Dies kann dazu führen, dass die Blätter sich verfärben und in schweren Fällen sogar abfallen. Die Larven, die unter der Erde an den Wurzeln nagen, verursachen oft eine Verlangsamung des Pflanzenwachstums oder das Absterben der betroffenen Pflanze. Besonders bei Jungpflanzen und frisch gepflanzten Sträuchern kann dies zu einer vollständigen Zerstörung führen.
Wenn du also feststellst, dass deine Pflanzen ungewöhnlich stark leiden, obwohl du sie gut pflegst, ist ein Befall durch den Dickmaulrüssler eine der möglichen Ursachen.
Der Dickmaulrüssler ist ein hartnäckiger Schädling, der sich schnell verbreiten kann. Glücklicherweise gibt es eine Reihe von Maßnahmen, mit denen du den Käfer effektiv bekämpfen kannst. Eine chemische Behandlung ist dabei nicht unbedingt notwendig, es gibt auch zahlreiche natürliche Mittel, die gegen den Dickmaulrüssler helfen können.
Eine besonders effektive Methode, um den Dickmaulrüssler loszuwerden, ist der Einsatz von Nematoden. Diese mikroskopisch kleinen Fadenwürmer sind natürliche Feinde des Dickmaulrüsslers und können die Larven im Boden bekämpfen. Nematoden dringen in die Larven ein und töten sie ab, ohne dabei die Pflanzen oder andere nützliche Insekten zu schädigen.

Was sind HB-Nematoden und wie helfen sie gegen den Dickmaulrüssler?
HB-Nematoden (Heterorhabditis bacteriophora) sind eine spezielle Art von Nematoden, die besonders effektiv gegen den Dickmaulrüssler sind. Diese Fadenwürmer dringen in die Larven des Käfers ein und parsitieren sie, töten sie also von innen heruas ab, wodurch sich der Befall schnell reduziert.
HB-Nematoden sind besonders für den Einsatz im Garten und in Töpfen auf dem Balkon geeignet, da sie auf natürliche Weise die Population der Dickmaulrüssler verringern, ohne den Boden oder andere Pflanzen zu schädigen.
Durch die regelmäßige Anwendung von Nematoden und die Kombination mit anderen natürlichen Bekämpfungsmethoden kannst du den Dickmaulrüssler effektiv bekämpfen und verhindern, dass er in Zukunft erneut zuschlägt.
Es gibt auch verschiedene Hausmittel, die dir helfen können, den Dickmaulrüssler zu bekämpfen. Eine Mischung aus Knoblauch und Wasser kann als Abschreckung für die Käfer wirken. Sprühe die Lösung einfach auf die betroffenen Pflanzen. Auch das Einlegen von Pflanzen in Töpfen in eine Mischung aus Wasser und Essig kann helfen, die Käfer fernzuhalten. Diese Methoden sind besonders hilfreich, um die erwachsenen Dickmaulrüssler zu vertreiben.

Kaffeesatz gegen Dickmaulrüssler
Kaffeesatz kann tatsächlich eine gewisse abschreckende Wirkung auf Dickmaulrüssler haben. Der Kaffeesatz enthält Stoffe, die für viele Schädlinge unangenehm sind, und der Geruch kann die Käfer davon abhalten, sich in deinem Garten niederzulassen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Kaffeesatz alleine nicht ausreicht, um einen starken Befall zu bekämpfen. Er kann eher als eine ergänzende Maßnahme wirken, um den Schädling fernzuhalten, besonders in Verbindung mit anderen natürlichen Mitteln wie Nematoden oder Hausmitteln.

Backpulver gegen Dickmaulrüssler
Backpulver soll insbesondere bei den Larven des Käfers eine Wirkung entfalten, da Backpulver im Boden die Feuchtigkeit verändert und dadurch das Wachstum der Larven beeinträchtigen kann. Es gibt jedoch keine wissenschaftlichen Studien, die die Wirksamkeit von Backpulver speziell gegen Dickmaulrüssler eindeutig belegen. Wenn du es trotzdem ausprobieren möchtest, kannst du Backpulver direkt in die Erde rund um die betroffenen Pflanzen einbringen. Allerdings ist auch hier die Anwendung regelmäßig erforderlich, und es wird nicht garantiert, dass es den gesamten Befall beseitigt.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die regelmäßige Kontrolle des Bodens und der Pflanzen. Wenn du immer wieder denselben Boden verwendest oder denselben Platz für die Pflanzen einsetzt, können sich die Larven des Dickmaulrüsslers vermehren. Durch Fruchtwechsel und das Umsetzen der Pflanzen an andere Stellen kannst du den Befall durch den Schädling langfristig verringern.
Der Dickmaulrüssler ist ein ernster zu nehme der Schädling, der sowohl den Wurzeln als auch den Blättern deiner Pflanzen schadet. Aber keine Sorge – mit den richtigen Mitteln und einer konsequenten Bekämpfung kannst du den Käfer loswerden. Besonders der Einsatz von Nematoden hat sich als besonders effektiv erwiesen, wenn es darum geht, die Larven des Dickmaulrüsslers zu bekämpfen. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Hausmittel, die gegen die erwachsenen Käfer helfen. Die Kombination ist die wirksamste Methode, den Dickmaulrüssler loszuwerden.
Denke daran, regelmäßig deinen Garten zu kontrollieren, und greife frühzeitig ein, wenn du ein Dickmaulrüssler bedingtes Schadbild entdeckst. So kannst du deinen Garten gesund halten und ungebetene Gäste fernhalten.
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EXPERTENTIPP VON LISA
Versuche immer schnell zu handeln, wenn du den Verdacht hast, dass deine Pflanze befallen ist. Je früher du das erkennst, desto höher ist die Erfolgsgarantie.
Wann ist der beste Zeitpunkt zur Bekämpfung des Dickmaulrüsslers?
Der beste Zeitpunkt, um den Dickmaulrüssler zu bekämpfen,
ist im Frühjahr und Herbst, wenn die Larven besonders aktiv sind.
Im Frühling (April bis Juni) befinden sich die Larven im Boden und lassen sich effektiv mit Nematoden (Heterorhabditis bacteriophora) bekämpfen. Diese dringen in die Larven ein und töten sie ab, bevor sie sich zu Käfern entwickeln. Im Herbst (September bis Oktober) hast du eine zweite gute Gelegenheit zur Bekämpfung, da sich in dieser Zeit neue Larven aus Eiern im Boden entwickeln. Ergänzend kannst du erwachsene Käfer zwischen Mai und August durch Absammeln oder mit natürlichen Fallen wie mit Holzlatten reduzieren. Indem du konsequent über mehrere Jahre hinweg handelst, kannst du den Befall dauerhaft eindämmen.
Wie lange dauert es, bis Nematoden wirken?
Nematoden beginnen nach wenigen Tagen damit, die Larven des Dickmaulrüsslers zu infizieren, und wirken innerhalb von zwei bis drei Wochen vollständig. Damit die Nematoden erfolgreich arbeiten, solltest du sie in feuchten Boden ausbringen und ihn danach weiterhin feucht halten, damit sie sich optimal ausbreiten können. Achte darauf, dass die Bodentemperatur mindestens 12 °C beträgt – sonst sind die Nematoden nicht aktiv. Eine Anwendung bei starker Sonneneinstrahlung solltest du vermeiden, da UV-Licht die Nematoden abtöten kann. Am besten verteilst du sie an einem bewölkten Tag oder in den Abendstunden. Nach etwa vier bis sechs Wochen kann eine erneute Anwendung sinnvoll sein, um auch neu geschlüpfte Larven zu erwischen.
Ist der Dickmaulrüssler für Menschen oder Haustiere gefährlich?
Nein, der Dickmaulrüssler ist weder für Menschen noch für Haustiere gefährlich.
Die Käfer und Larven ernähren sich ausschließlich von Pflanzen und stellen keine direkte Bedrohung für Menschen, Hunde, Katzen oder andere Tiere dar. Allerdings können sie indirekt Probleme verursachen, wenn sie in großen Mengen auftreten und Pflanzen stark schädigen. Falls du Haustiere hast, brauchst du dir also keine Sorgen zu machen, wenn sie im Garten unterwegs sind. Auch der Einsatz von Nematoden zur Bekämpfung des Schädlings ist
unbedenklich – sie befallen nur Insektenlarven und sind für Mensch und Tier völlig harmlos.
Gibt es natürliche Feinde des Dickmaulrüsslers?
Ja, einige Tiere wie Igel, Vögel, Laufkäfer und bestimmte Nematoden sind natürliche Feinde des Dickmaulrüsslers. Besonders Igel und Spitzmäuse fressen gerne die Larven des Schädlings, während Amseln und Stare die erwachsenen Käfer jagen. Ein naturnaher Garten mit Verstecken für diese Tiere kann daher helfen, die Population der Dickmaulrüssler auf natürliche Weise zu reduzieren. Auch Laufkäfer, die sich unter Mulch oder Steinen verstecken, sind effektive Fressfeinde. Zusätzlich kannst du gezielt Nematoden einsetzen, die sich speziell auf die Larven des Dickmaulrüsslers spezialisiert haben. Eine Kombination aus natürlichen Feinden und biologischer Bekämpfung sorgt dafür, dass sich der Schädling nicht unkontrolliert ausbreitet.
Wie kann ich einem Befall mit Dickmaulrüsslern vorbeugen?
Du kannst einem Befall vorbeugen, indem du regelmäßig den Boden lockerst, resistente Pflanzen wählst und natürliche Feinde förderst.
Der Dickmaulrüssler legt seine Eier bevorzugt in dichte, feuchte Erde. Durch regelmäßiges Hacken und Auflockern machst du es ihm schwerer, geeignete Eiablageplätze zu finden. Auch das Pflanzen von weniger anfälligen Arten wie Lavendel, Salbei oder Gräsern kann helfen, den Befall zu reduzieren. Falls du Kübelpflanzen hast, kannst du sicherstellen, dass keine Larven oder Käfer im Substrat überwintern, indem du dieses gelegentlich austauschst. Zusätzlich hilft es, Nistplätze für Vögel und Unterschlupfmöglichkeiten für Laufkäfer oder Igel zu schaffen, die natürliche Feinde des Schädlings sind.
Gibt es Pflanzen, die weniger anfällig für denDickmaulrüssler sind?
Ja, einige Pflanzenarten wie Lavendel, Salbei oder Gräser werden vom Dickmaulrüssler kaum befallen.
Während der Käfer Rosen, Erdbeeren oder Rhododendren bevorzugt, sind stark duftende Pflanzen wie Lavendel oder Rosmarin für ihn eher unattraktiv. Auch robuste Stauden wie Taglilien oder Gräser sind weniger gefährdet. Falls du einen stark befallenen Garten hast, kann es helfen, solche widerstandsfähigen Pflanzen als Barriere zu nutzen oder den Bestand an anfälligen Pflanzen zu reduzieren.
Wie verhindere ich, dass der Dickmaulrüssler wiederkommt?
Um eine erneute Ausbreitung zu verhindern, solltest du regelmäßig auf Befall kontrollieren, natürliche Bekämpfungsmethoden einsetzen und Pflanzenstandorte variieren.
Da der Dickmaulrüssler oft in derselben Umgebung überwintert, ist es wichtig, befallene Erde nicht an Ort und Stelle zu lassen. Falls du Topfpflanzen hast, kannst du die oberste Erdschicht austauschen. Im Garten hilft es, Nematoden in mehreren Jahren hintereinander einzusetzen, um die Larvenpopulation dauerhaft zu verringern. Kontrolliere Pflanzen regelmäßig auf die typischen Blattfraßspuren, um frühzeitig handeln zu können. Eine Kombination aus verschiedenen Maßnahmen – Absammeln der Käfer, Einsatz von Nematoden und Förderung natürlicher Fressfeinde – bietet den besten Schutz vor erneutem Befall.
Welche Bedingungen fördern einen Befall?
Feuchte, lockere Erde und geschützte Verstecke in der Umgebung begünstigen einen Befall mit Dickmaulrüsslern. Der Schädling liebt es feucht und versteckt sich tagsüber gerne in Ritzen, unter Töpfen oder in dichten Pflanzungen. Besonders in Gärten mit vielen bodennahen Pflanzen, die als Verstecke dienen, kann er sich gut vermehren. Auch überwintert er gerne in ungestörten Laubhaufen oder in Mulchschichten. Wenn der Boden im Frühjahr dauerhaft feucht bleibt, ist das ein idealer Ort für die Eiablage. Eine gezielte Bodenbearbeitung, weniger dichte Bepflanzung und der Wechsel von Pflanzstandorten können helfen, einem starken Befall vorzubeugen.
Wie entsorge ich befallene Erde richtig?
Befallene Erde solltest du nicht auf dem Kompost entsorgen, sondern in der Biotonne oder durch starkes Erhitzen unschädlich machen. Da die Larven des Dickmaulrüsslers im Boden überleben, kann sich der Befall weiter ausbreiten, wenn du die Erde einfach im Garten verteilst. Falls möglich, kannst du die Erde in der Sonne trocknen oder in einem geschlossenen Plastiksack für einige Wochen lagern – das tötet die Larven ab. Eine Alternative ist das Erhitzen der Erde im Backofen bei etwa 80 °C für 30 Minuten. Auch eine
Behandlung mit Nematoden kann helfen, falls du die Erde weiterhin nutzen möchtest.


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