Schädlinge sind für Zimmerpflanzen besonders lästige Parasiten, da sie die Gesundheit der Pflanze aussaugen und sie so langsam zugrunde geht. Einer dieser Schädlinge ist die Spinnmilbe, auch rote Spinne genannt. Die kleinen Spinnentiere sind nur 0,5mm groß und spät zu erkennen. Wie du sie entlarven kannst und was zu tun ist, um sie wieder loszuwerden, erfährst du jetzt.

Diese Themen erwarten dich:
  • 1. Was ist die rote Spinne?

  • 2. Wie erkenne ich den Schädlingsbefall der roten Spinne?

  • 3. In drei Schritten rote Spinne bekämpfen

  • 4. Nützlinge zur Bekämpfung von roter Spinne

  • 5. Hausmittel gegen rote Spinne

  • 6. Wie kann ich dem Befall von roter Spinne vorbeugen?

  • 7. Gefährdete Pflanzen für rote Spinne

Was ist die rote Spinne?

Die rote Spinne ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für Spinnmilben, die zu den Milben gehören und nicht zu den Insekten. Diese winzigen Spinnentiere sind für Pflanzen schädlich, da sie sich von den Zellsäften der Blätter ernähren. Der Name "rote Spinne" bezieht sich auf ihre typische rote Färbung, obwohl sie je nach Art und Lebensstadium auch andere Farben haben können.

Wie erkenne ich den Befall von roter Spinne an meiner Zimmerpfanze?

Da die Spinnmilbe nur ca. 0,5mm groß ist, ist ein Befall erst sehr spät zu bemerken. Das sind die Symthome, an denen du den Befall durch die Spinnmilbe oder auch rote Spinne erkennst:

  1. Feine Gespinste: Spinnmilben weben feine Gespinste, die wie winzige Spinnweben aussehen. Diese Spinnfäden können zwischen den Blättern, entlang der Blattadern und an den Spitzen der Pflanzen sichtbar sein.
  2. Verfärbung: Die Blätter der befallenen Pflanze können gelbliche Flecken oder eine insgesamt gelbe Verfärbung aufweisen. Dies geschieht, weil die Spinnmilben sich von den Pflanzensäften ernähren, was zu Nährstoffverlusten führt.
  3. Saugschäden: Die Spinnmilben stechen winzige Löcher in die Blätter, um an den Zellsaft zu gelangen. Dies führt zu Saugschäden, die als helle Flecken oder Punkte auf der Blattoberfläche erscheinen können.
  4. Rückstände: Beobachte auch immer genau die Blattunterseite deiner Pflanze. Oft sind Rückstände der Schädlinge auf den Blattunterseiten erkennbar, die abwischbar sind.
  5. Generelles Welken: Die Pflanze kann insgesamt welken und einen schlaffen Eindruck machen. Dies geschieht, wenn die Spinnmilben die Pflanze stark geschädigt haben und sie nicht mehr in der Lage ist, ausreichend Wasser und Nährstoffe aufzunehmen.

Calathea Befall Spinnmilbe rote Spinne
Calathea Blattunterseite Spinnmilben Befall

Schritt-Für-Schritt Anleitung

Rote Spinne in 3 Schritten bekämpen

Quarantäne/Isolation

Separiere die befallene Pflanze von den anderen in deiner Wohnung, damit die rote Spinne nicht auf andere Pflanzen überspringen kann. Wenn es die Jahreszeit zulässt, kannst du die Pflanze auch nach draußen stellen. Wenn es auch Nachts mehr als 10°C hat, ist das kein Problem für die Pflanzen. Durch Regen und Wind werden die Lebensbedingungen für die Spinnmilben erschwert und zusätzlich schütz du auch deine gesunden Pflanzen vor der Übertragung.

Abduschen

Dusche die Blätter deiner Pflanze mit lauwarmen Wasser ab oder wische die Blätter mit einem feuchten Lappen (von oben und unten) ab. So kannst du den groben Befall einfach entfernen. Wie das geht, kannst du dir hier in unserem Video ansehen "Wie dusche ich meine Zimmerpflanzen richtig"

Spinnmilben-Hausmittel oder Neem Behandlung

Anschließend kannst du die Blätter mit verschiedenen Wassergemischen besprühen. Die sollen den Spinnmilben den Halt auf den Blättern nehmen, sodass sie sich nicht mehr festsaugen können. Ebenso nehmen sie die Stoffe auf und werden so abgetötet. Mische 1L Wasser mit 2EL Olivenöl und einen Tropfen Spüli und besprühe die Blätter 1x pro Woche. 

Ebenfalls sehr hilfreich ist Neem Öl. Das Öl mischst du mit Wasser und besprühst damit deine Pflanze. Die Spinnmilben nehmen das Mittel auf und sterben daran. Die Anwendung mit Neem-Öl ist biologisch und somit frei von Chemie.

Natürliche Feinde der roten Spinne

Spinnmilben mit Nützlichen bekämpfen

Einige natürliche Feinde von Spinnmilben sind Raubmilben und Marienkäfer. Die Förderung einer Umgebung, die diese Räuber anzieht, kann dazu beitragen, den Spinnmilbenbefall zu reduzieren. Gerade im Outdoorbereich können Marienkäfer als bekämpfung des Befalls gut genutzt werden. Für die Bekämpfung in Innenräumen eignen sich Raubmilben hingegen etwas besser. Sie fressen die Spinnmilben auf und sterben selber ab, sobald die Nahrung vollständig aufgefressen ist. So kann ohne Einsatz von Chemie eine effiziente Schädlingsbekämpfung von der roten Spinne mithilfe von Nützlingen stattfinden.

Sind Spinnmilben für Haustier gefährlich?

Nein, du brauchst dir keine Sorgen machen. Spinnmilben sehen Mensch und Tier nicht als Wirt an, daher sind wir vor dem Befall sicher.

Hausmittel gegen rote Spinne

Neben einer Seifen-Wasser-Lauge gibt es auch andere Haushaltsmittel, die bei der Bekämpfung von Spinnmilben eingesetzt werden können:

  1. Knoblauch: Ein Knoblauchextrakt kann als natürliches Insektizid dienen. Zerkleinere dafür Knoblauchzehen, mische sie mit Wasser und sprühe die Lösung auf die Pflanzen.
  2. Zwiebeln: Ähnlich wie Knoblauch können Zwiebeln eine abschreckende Wirkung auf Spinnmilben haben. Zwiebeln zerkleinern, mit Wasser mischen und auf die Pflanzen auftragen.
  3. Rapsöl: Rapsöl kann als Erstickungsmittel für Spinnmilben wirken. Mische ein wenig Rapsöl mit Wasser und sprühe die betroffenen Pflanzen damit ein.
Wie kann ich den Befall von roter Spinne vorbeugen?

Gerade bei trockener Luft in unserer Wohnungen verbreiten sich Schädlinge besonders schnell. Es hilft, die Pflanzen 1-2 mal die Woche mit Wasser zu besprühen, damit die Schädlinge weniger Möglichkeit haben, sich a den Pflanzen festzusetzen.

Wie immer gilt: Untersuche deine Pflanzen beim Gießen regelmäßig nach Schädlingen. Je früher du sie erkennst, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass du sie schnell wieder loswirst.

Bergplame in groß und Klein auf Sideboard

Gefährdete Pflanzen

Bei den Zimmerpflanzen werden oft Pflanzen mit dünnen Blättern von roter Spinne befallen. Dazu gehören beispielsweise:

  • Calathea
  • Palmen
  • Farne
  • Orchideen
  • Feigenbäume

Untersuche diese Pflanzen häufiger auf Schädlinge, um einen Befall rechtzeitig zu erkennen.

Häufig gestellte Fragen

Sind Spinnmilben gefährlich für Menschen oder Haustiere?

Nein, Spinnmilben sind nicht gefährlich für Menschen oder Haustiere, da sie ausschließlich Pflanzen befallen.

Die winzigen Schädlinge ernähren sich ausschließlich von Pflanzensäften und haben keinerlei Interesse an Säugetieren. Ihre Mundwerkzeuge sind darauf spezialisiert, die Zellwände von Pflanzen zu durchdringen, und können weder Menschen noch Tieren Schaden zufügen. Selbst wenn Haustiere wie Katzen oder Hunde an befallenen Pflanzen knabbern, besteht keine gesundheitliche Gefahr. Allerdings können die Pflanzen durch den Befall stark geschädigt werden, was indirekt Auswirkungen haben kann, zum Beispiel auf die Ästhetik oder Vitalität deiner Wohnungspflanzen. Es ist daher ratsam, Spinnmilben frühzeitig zu bekämpfen, um den Pflanzenverlust zu verhindern.

Wie erkenne ich Spinnmilben an meinen Zimmerpflanzen frühzeitig?

Spinnmilben erkennst du frühzeitig an kleinen gelben Flecken auf den Blättern und feinen Spinnweben entlang der Blattunterseiten.

Ein weiteres Anzeichen ist ein matter Glanz auf den Blättern, der durch den Entzug von Pflanzensäften entsteht. Die Schädlinge selbst sind nur etwa 0,5 mm groß und oft mit bloßem Auge schwer zu sehen. Kontrolliere deine Pflanzen regelmäßig, insbesondere die Blattunterseiten, da Spinnmilben sich dort bevorzugt aufhalten. Mit einer Lupe kannst du die winzigen Tiere besser erkennen. Ein welker Gesamteindruck der Pflanze oder das
Abfallen von Blättern kann ebenfalls auf einen Befall hindeuten. Die regelmäßige
Inspektion hilft, das Problem frühzeitig zu entdecken und einzudämmen.

Wie sehen Spinnmilben aus, und woran kann ich sie vonkleinen roten Spinnen unterscheiden?

Spinnmilben sind winzig, etwa 0,5 mm groß, und haben eine rote, gelbliche oder grünliche Färbung, abhängig von ihrer Art und ihrem
Entwicklungsstadium.

Sie sitzen oft regungslos auf den Blattunterseiten, wo sie sich von den Zellsäften der Pflanze ernähren. Ihre typischen feinen Gespinste sind ein klares Erkennungsmerkmal, das sie von harmlosen kleinen roten Spinnen unterscheidet. Echte Spinnen bauen ihre Netze nicht direkt auf Pflanzen und bewegen sich wesentlich schneller. Ein weiterer Unterschied ist, dass
Spinnmilben helle Punkte auf den Blättern hinterlassen, während Spinnen solche
Schäden nicht verursachen. Mit einer Lupe kannst du die acht Beine und die charakteristischen Körperformen der Spinnmilben leicht erkennen.

Welche Methoden sind am effektivsten, um Spinnmilben zu bekämpfen?

Die effektivste Methode gegen Spinnmilben ist eine Kombination aus physischer Entfernung, biologischen Mitteln und vorbeugenden Maßnahmen.

Isoliere zunächst die befallene Pflanze, um eine Ausbreitung der Schädlinge zu verhindern. Spüle die Pflanze anschließend unter lauwarmem Wasser ab, um einen Großteil der Spinnmilben zu entfernen. Danach kannst du Neemöl verwenden, ein biologisches Mittel, das sowohl die erwachsenen Milben als auch deren Eier abtötet. Alternativ sind milde Seifenlösungen oder der Einsatz von Raubmilben, natürlichen Fressfeinden, eine gute Option. Wiederhole
die Behandlung im Abstand von 5 bis 7 Tagen, um sicherzustellen, dass auch neu
geschlüpfte Spinnmilben beseitigt werden. Eine regelmäßige Inspektion und
Pflege hilft, einen erneuten Befall zu vermeiden.

Warum sind Spinnmilben an Zimmerpflanzen besonders problematisch?

Spinnmilben sind besonders problematisch, weil die trockene Luft in Innenräumen ideale Bedingungen für ihre Vermehrung bietet.

Zimmerpflanzen stehen oft in weniger belüfteten Bereichen, was die Ausbreitung der Schädlinge zusätzlich erleichtert. Ein weiterer Faktor ist das Fehlen natürlicher Fressfeinde wie Marienkäfer oder Florfliegen, die im Freien vorkommen. Die Schädlinge saugen die Pflanzensäfte und schwächen die Pflanze dadurch erheblich. Symptome wie gelbliche Flecken, schlaffe Blätter und feine Gespinste werden oft erst spät erkannt, wenn der Befall bereits fortgeschritten ist. Besonders Pflanzen mit dünnen Blättern wie Orchideen oder Farne sind anfällig. Regelmäßige Kontrollen und optimale Pflegebedingungen sind notwendig, um das Problem in den Griff zu bekommen.

Welche vorbeugenden Maßnahmen helfen gegen Spinnmilbenbei Zimmerpflanzen?

Eine hohe Luftfeuchtigkeit und regelmäßige Blattkontrollen sind die besten Maßnahmen, um Spinnmilben vorzubeugen.

Da Spinnmilben trockene Bedingungen bevorzugen, hilft ein Luftbefeuchter oder das regelmäßige Besprühen der Blätter mit Wasser, das Risiko eines Befalls zu minimieren. Entferne Staub von den Blättern, da dieser die Pflanze schwächt und anfälliger für Schädlinge macht. Kontrolliere die Blattunterseiten wöchentlich, da sich dort die ersten Anzeichen wie kleine Gespinste oder gelbliche Punkte zeigen können. Vermeide jedoch Staunässe, da diese der Pflanze ebenfalls schadet. Eine gesunde, gut gepflegte Pflanze ist weniger anfällig für Schädlinge, daher ist es wichtig, die Standortbedingungen optimal zu gestalten und die Pflanzen regelmäßig zu düngen.

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